Willkommen in unserer neuen Rubrik – dem Beikraut.
Hier wollen wir mit euch regelmäßig unregelmäßig spannende Hinweise auf Themen teilen, die über unseren klassischen Horizont der Nachhaltigkeit an der RUB hinausgehen. Der Name leitet sich von der Alternativbezeichnung von „Unkraut“ ab, da es sich hier meist eigentlich um „Heilkräuter“ (z.B. Brennnessel, Kamille, …) oder um „Zeigerpflanzen“ (gewisse Bodenbedingungen) handelt. Etwas bereicherndes also, was neben dem „Üblichen“ so gedeihen kann und beispielsweise die „Bodenbedingungen“ verbessern kann. In dem Sinne versteht sich diese Rubrik als Hinweisgeber für Spannendes, Bereicherndes oder gar Heilsames. Kuratiert in Rotation durch euer Team des Nachhaltigkeitsforums. (Wer mehr über Unkraut/Beikraut erfahren will findet hier (https://www.bluehendesoesterreich.at/bauernlexikon/unkraut-beikraut-kulturpflanzenbegleiter) mehr Informationen)
Für den Start unserer neuen Rubrik haben wir gleich zwei Beiträge für euch:
Pilze als Alternativ-Rohstoff
In Zeiten von (ökologischen) Krisen, wie Klimawandel und Ressourcenknappheit, stellt sich immer häufiger die Frage: Wie können bestimmte Rohstoffe klimafreundlich substituiert werden?
Wissenschaftler*innen sind zu dem Entschluss gekommen, dass Pilze eine perfekte Alternative für viele Rohstoffe sein könnten. Wenn man sich vor Augen führt, dass rund 3,5 – 6 Mio. Pilzarten existieren, von denen nur 150.000 Arten wissenschaftlich bekannt und 350 Arten essbar sind, muss ja etwas Brauchbares dabei sein…
Schon früh nutze man Penicillin aus den Pilzen als Antibiotikum – der Durchbruch in der Pharmaindustrie war gemacht. Aber auch als Fleischersatz eignen sich Pilze. Neben der ähnlichen Konsistenz sind sie auch gesund, da sie reich an Proteinen, Aminosäuren und Ballaststoffen sind.
In der Biokraftstoffproduktion – vor allem in Anbetracht der Energiekrise ein wichtiger Punkt – spielen Pilze auch eine bedeutende Rolle. Üblicherweise wird dieser aus Raps, Zuckerrübe und Mais hergestellt. Durch den Einsatz von Pilzen können Holzabfälle zersetzt und in der Kraftstoffproduktion verwendet werden.
Betrachtet man die Textilindustrie, ist festzuhalten, dass für die Herstellung eines Kilos Baumwolle rund 10.000 l Wasser verbraucht werden. Pilzfasern, die für die gleichen Menge an Textilien benötigt wird, verbrauchen nur 100 l in der Produktion.
Pilze stellen so eine spannende und vielversprechende Alternative vieler Rohstoffe dar… Die Frage ist nur wann und ob es etabliert wird und in der Industrie Fuß fasst???
Weitere Infos dazu finden sich unter folgendem Artikel (https://www.quarks.de/umwelt/darum-koennten-pilze-die-rohstoffe-der-zukunft-sein/)
Blue Engineering Stories
Die Blue Engineering Stories bestehen aus 50 kleinen Rätselgeschichten und wurden 2014/15 von Studierenden im Rahmen des Seminars Blue Engineering (www.blue-engineering.org/) entwickelt.
Blue Engineering Stories haben das Ziel Wirkungsketten aufzuzeigen und somit die Wechselbeziehungen zwischen sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren zu verdeutlichen.
Das Spielprinzip basiert auf der Idee von Black Stories. Den SpielerInnen wird von dem oder der SpielleiterIn eine kurze Geschichte erzählt, die das Ende einer Wirkungskette darstellt. Aufgabe der SpielerInnen ist es, durch gezielte Ja/Nein-Fragen die Ursache oder Wirkunskette herauszufinden. Hier nun eine Beispielrätselgeschichte:
Alles im Fluss
„Nach 70 Jahren kamen sie zurück, um wieder zu
töten. Daraufhin veränderte sich der Lauf der Flüsse.“
Um euch nicht selbst zu spoilern, findet ihr die Lösung zur Geschichte und weitere Hintergrundinformationen hier.
Das Beitragsbild zeigt ein „Beikraut“ das den Asphalt durchbricht und stammt von Tomek auf Pixabay.